Wenn im Sommer für zwei Monate die politische Arbeit ruht und in Rat und Fraktion keine Sitzungen stattfinden, nutzt die CDU Netphen diese Zeit für ihre Sommertour durch die Keilerkommune Netphen.
Im Rahmen des ersten Termins besuchten die Politiker nun die Obernautalsperre, die das Rückgrat der Wasserversorgung für Siegen-Wittgenstein und bald auch in Kommunen des angrenzenden Hessens ist. Gerade in heißen Tagen wie in diesem Sommer wird die Bedeutung des aktuell zu 75 Prozent gefüllten 14,9-Millionen-Kubikmeter-Wasserresedrvoirs deutlich, wie Markus Koll, Betriebsleiter des Wasserverbands Siegen-Wittgenstein der CDU-Delegation mit sichtbarem Stolz erklärte. 330.000 Menschen werden von seinem 75-köpfigen Team mit jährlich 16 Millionen Liter Wasser versorgt. Nach gut vier Jahren Bauzeit wurde das imposante Bauwerk im Jahr 1972 fertiggestellt und die Namensgeberin der Talsperre, die Gemeinde Obernau, überflutet.
Markus Koll: „Die Wasserqualität ist besonders gut, da rund um die Talsperre ‚Nullbebauung' vorliegt." Einzig das Forsthaus Hohenroth als letztens Gebäude der Gemarkung Obernau wäre noch in Ufernähe. Einmal im Monat führe man mit dem E-Boot auf den See, um die Qualität zu prüfen. Schwimmen und Campen sei hier streng verboten, weshalb man hier engmaschig und gemeinsam mit den zugelassenen Anglern auf die Einhaltung der Schutzregeln achte.
Auf die Frage von Benedikt Büdenbender, wie die Balance von Wasserabgabe und -entnahme an heißen Tagen gehalten werde, erklärte Markus Koll, dass man die Zu- und Abflüsse im Blick habe. „Aktuell kriegen wir nichts rein und können daher auch nichts in die Flüsse geben", so Koll.
Dann begab sich die 17-köpfige Gruppe auch schon ins Bauwerk hinein. 60 Meter ging es im Entnahmeturm der Talsperre in die Tiefe, begleitet von einem Temperaturabfall von etwa 34 Grad an der Oberfläche auf unter zehn Grad auf der Sohle. Etwa 1.300 Kubikmeter Wasser werden hier in die Leitung gepresst. Ihr erster Zwischenstopp ist das Klärwerk in Dreis-Tiefenbach, bevor es dann in den „Siegener Ring" geht. Am Ende der Tour zeigte Markus Koll dann wie bei einem Zuviel an Wasser reagiert wird und ließ das Wasser durch eine Klappe des Grundablasskanals ab: Aus einem kleinen Rinnsal wurde binnen Sekunden eine rauschende Fontaine.
Begleitet wurde die CDU-Delegation von Bundestagsabgeordneten Volkmar Klein, der sich wie die anderen Teilnehmer sehr beeindruckt von dem „großen Wasserspeicher" zeigte und das ausgeklügelte System bewunderte. „Ein solches Bauwerk ist eigentlich nie fertig. Wir als CDU unterstützen Maßnahmen wie den Ausbau des Leitungsnetzes und den Sprung über die Landesgrenze entschieden", so er und Benedikt Büdenbender abschließend.
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